So bleiben Sie auch im Alltag (fast) ganz entspannt
Gut für sich sorgen – ohne schlechtes Gewissen
Neurodermitis beim Kind: was sind die besten Tipps für Eltern? Natürlich ist es wichtig, sich gut um das Kind zu kümmern, die Haut zu pflegen, Auslöser zu meiden, den Umgang mit der Neurodermitis zu lernen, kurz: ein gutes Hautmanagement einzuüben. Aber es geht auch um einen selbst als Eltern. Deshalb ein ganz wichtiger Tipp gleich vorab: Achten Sie auf sich – DAS musste auch ich erstmal lernen. Denn gerade wenn ein Kind betroffen ist, kann das belastend für die ganze Familie sein: schlaflose Nächte, Juckreizkrisen, Therapiewechsel, viele Arztbesuche aber auch emotionale Belastungen wie Hilflosigkeit, Sorge, Schuldgefühle – all das gehört dazu und kann sehr anstrengend sein, für das Kind, für die Eltern, für die ganze Familie. Um stark genug für das Kind zu sein, sollte man auch sich selbst als Eltern regelmäßig „stärken“. Eltern sollten in ihrer Kraft bleiben und genug Energie haben, um die Situation mit einem neurodermitiskranken Kind gut zu bewältigen. Und das bedeutet vor allem, auch gut für sich zu sorgen – ohne schlechtes Gewissen. Und das ist nicht immer so einfach 😉
Auszeiten nehmen und Entspannung lernen
Neurodermitis beim Kind: was sind die besten Tipps für Eltern? Was ich sehr empfehlen kann sind Entspannungtechniken, die allerdings regelmässig geübt werden sollten: Meditation, Yoga, autogenes Training – was immer einem gefällt. Ich habe Qi Gong ausprobiert, für mich war das immer eine Ruheinsel im hektischen Alltag. Diese Methoden können den Stresspegel deutlich senken. Wer diese systematische Entspannung nicht mag, sollte auf regelmäßige kleine Auszeiten achten. Auch sie bringen neue Energie, das können ganz einfach Dinge sein: Kaffeetrinken mit der Freundin, in Ruhe ein Buch lesen, gute Musik hören – einfach fühlen, was einem gut tut im Moment. Auch neue Hobbies auszuprobieren oder alte wieder zu aktivieren kann Spaß bringen. Was wollte man schon immer mal machen, was gibt einem Kraft? Da kann man eine Liste erstellen mit Dingen, auf die man sich freuen kann, eine Art bucket list für den Alltag :-). Ganz wichtig sind natürlich auch soziale Kontakte: sich mit Freunden zu treffen, mit einer Freundin zu reden. Das sorgt für ganz viel Ausgleich und Entlastung und bringt neue Energie.
Energiespender Schlaf
Ausreichend SCHLAF ist GANZ wichtig!!! Denn ausreichend Schlaf gibt Kraft für den nächsten Tag, macht ausgeglichen, man bewältigt Belastungen besser. Regelmässig auszuschlafen sollte ganz oben auf der To-Do-Liste stehen :-). Gerade wenn das Kind wegen des Juckreizes oder eines Neurodermitis-Schubs die Nächte nicht durchschläft, müssen nicht immer beide Eltern aufstehen. Da kann man sich abwechseln. Wir haben dann schon mal in getrennten Zimmern geschlafen, damit einer in Ruhe schlafen konnte, der andere war dann für die Nacht zuständig. Nach einer durchgeschlafenen Nacht sieht die Welt gleich anders aus! Wenn man alleinerziehend ist, sollte man sich ebenfalls Unterstützung holen, das Kind mal bei einer Freundin oder den Großeltern lassen und sich erholen, also Verantwortung mal abgeben.
Neurodermitis nicht in den Fokus rücken
Gerade in guten Phasen ist es ganz wichtig, die Neurodermitis zum Nebenthema werden zu lassen und sich auf andere (schöne) Dinge zu konzentrieren. Das bedeutet, mit dem Partner (oder Freunden) Zeit zu verbringen, mal wieder etwas zu unternehmen und über andere Themen zu sprechen. Jetzt ist auch die Zeit, Konflikte in Ruhe anzusprechen oder Dinge, die einen belasten, um Lösungen zu finden.
Wenn Geschwister da sind, sollten Eltern auch mit den Geschwistern etwas alleine unternehmen und gut zuhören, was sie so bewegt oder beschäftigt. Geschwister machen sich auch so ihre Gedanken oder haben Sorgen. Ist die Neurodermitis akut, liegt der Fokus oft auf dem erkrankten Kind, machen Sie dennoch die Allergie nicht zum Hauptthema, auch wenn das manchmal schwerfällt.
Neurodermitis beim Kind: das sind die besten Tipps für Eltern!
- regelmäßig kleine Auszeiten (Kaffeetrinken, Buch lesen, Sport)
- Entspannung finden (evtl. Technik wie Meditation lernen, Yoga etc.)
- Liste erstellen mit Aktivitäten, die Spaß machen und Kraft geben (Hobbies)
- Verantwortung für das Kind mal abgeben: Partner:in, bei Alleinerziehenden: Babysitter, sich bei Betreuung abwechseln
- auf ausreichend Schlaf achten
- mit den Geschwistern mal etwas alleine unternehmen
- soziale Kontakte: mit Freunden treffen, mit einer Freundin reden
- Zeit mit dem Partner/der Partnerin verbringen
- Erschöpfungszeichen ernst nehmen, Unterstützung holen
- sich mit anderen betroffenen Eltern/Familien austauschen
Um die Erkrankung zu meistern, brauchen Eltern viel Energie und Kraft. Wenn man gut für sich sorgt, im Gespräch bleibt miteinander in der Familie und auch Gefühle offen anspricht, dann stärkt das nicht nur das Kind im Umgang mit der Neurodermitis, es stärkt auch den Zusammenhalt in der Familie. Und die Neurodermitis ist zwar da und auch Teil der Familie, aber sie spielt keine Hauptrolle (mehr). Je stärker die Überzeugung, die Allergie zu meistern, desto weniger wird die Allergie als Belastung wahrgenommen. Also, gut für sich selbst sorgen ist wichtig und das mit gutem Gewissen 🙂