Die besten Anti-Juckreiz-Strategien und eine Schatzkiste als Krisenhelfer
Was tun gegen den quälenden Juckreiz?
Wer Neurodermitis hat, kennt das: Juckreiz! Und der kann ganz schön quälend sein, das weiß ich von meiner Tochter. Doch was hilft, wenn die Haut juckt? Im Winter ist die empfindliche Haut meist gereizter, wird trocken, neigt zu Ekzemen. Nun kommt während der Corona-Pandemie das ständige Händewaschen und Desinfizieren der Hände dazu. Das stresst die Haut, zerstört die Hautbarriere, trocknet die Haut aus und verstärkt so den Juckreiz. Für Menschen mit Neurodermitis ist es deshalb besonders wichtig, die Haut gut mit passenden Produkten (Salben oder Cremes) zu pflegen. Sie sollten Fett und Feuchtigkeit spenden. Soweit die Theorie. In der Praxis klappt die perfekte Pflege nicht immer und es gibt auch andere Auslöser für Ekzeme. Und was hilft dann? Ich stelle euch hier die besten Anti-Juckreiz-Strategien aus meinem Buch vor und verrate euch, wie eine Schatzkiste helfen kann :-).
Die besten Tipps bei Neurodermitis: Das hilft, wenn die Haut juckt
Wichtig ist, das Kratzen möglichst zu vermeiden. Warum? Kratzen bringt zwar kurzfristig Linderung, löst aber neuen Juckreiz aus. Die Haut wird durch das ständige Kratzen geschädigt, die Entzündung kann nicht abheilen. Deshalb sollte man unbedingt versuchen, Anti-Juckreiz-Techniken anzuwenden. Am besten lernt man die, wenn es einem gutgeht. Dann kann man sie in einer akuten Krise anwenden. Klappt natürlich nicht immer, aber ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Hier kommen die besen Tipps aus meinem Buch.
- Kühlpack oder kalten Waschlappen auf die juckende Haut legen
- Creme aus dem Kühlschrank auftragen
- gesunde Haut um die juckende Stelle kneifen oder kneten
- Fingernägel kurz schneiden
- mit einem Igelball die (unverletzte Haut) massieren oder Kratzklötzchen ausprobieren
- auf die juckende Stelle etwas Speichel auftragen und dann pusten (kühlt)
- sich ablenken
Das hilft auch, wenn die Haut juckt: Atemübungen und Entspannung
Die Anti-Juckreiz-Techniken allein reichen manchmal aber nicht, vor allem wenn der Juckreiz sehr stark ist. Dann können Entspannung und Ablenkung weitere gute Strategien sein, um die Juckreiz-Krise zu bewältigen. Einige Ideen hatten wir aus der Neurodermitis-Schulung, weitere Ideen habe ich gemeinsam mit meiner Tochter gesammelt. Sie hat zum Beispiel Tagebuch geschrieben, um ihre (positiven und negativen) Gefühle notieren zu können. Ob die die Neurodermitis gerade nervt und die Erkrankung einen belastet, all das kann man dem Tagebuch anvertrauen. Aber man kann natürlich auch schöne Erlebnisse notieren. Als unsere Tochter kleiner war, habe ich mit ihr Fantasiereisen oder kleine Entspannungsübungen gemacht oder ihr kindgerechte Meditationen vorgelesen. Auch Atemübungen haben ihr gut geholfen. Zur Ablenkung hat sie oft gebacken, ob mehrstöckige Torten, Kekse, Baumkuchen – sie ist da mittlerweile eine richtige Meisterin 😊. Wir haben einfach versucht herauszufinden, was ihr Spaß macht und was ihr guttut. Und dann kam auch noch die Schatzkiste ins Spiel….
Eine „Schatzkiste“ gegen den Juckreiz
Wir haben eine Art „Schatzkiste“ für Juckreiz-Krisen zusammengestellt. Darin waren natürlich die klassischen Helfer gegen Juckreiz: ein Igelball, ein Thermalspray, ein Baumwollhandschuh und eine Creme. Aber es waren auch Dinge drin, die ablenken und entspannen, zusätzliche Krisenhelfer sozusagen. Meine Tochter hat ein Familienfoto in die Kiste gepackt, einen schönen, kühlen Stein zum Ablenken und ein kleines Witzebuch. Wir haben uns vor allem auf das Positive konzentriert: Was tröstet mich in einer stressigen Situation? Was macht mir Spaß, welches Foto würde ich gerne in die Schatzkiste legen? Worüber kann ich lachen? Danach hat meine Tochter sich überlegt, was sie alles in die Kiste packen möchte. In den Deckel der Kiste haben wir dann nochmal einen Erinnerungszettel gepackt: mit einer Liste, was bei ihr am besten hilft. Denn Juckreiz bedeutet Stress und in so einer Situation vergisst man auch mal die besten Strategien…
Ant-Juckreiz-Techniken regelmässig üben
Meine Tochter hatte die Kiste immer griffbereit neben dem Bett stehen, auch nachts. So konnte sie jederzeit reinschauen und aussuchen, was ihr gerade guttut. Die Kinder wissen meistens sehr gut über ihre Haut Bescheid und spüren, wann es Zeit ist, etwas gegen den Juckreiz zu tun. Allerdings gelingt es nicht immer, den Juckreiz zu stoppen, auch nicht mit den besten Strategien oder Techniken. Manchmal ist er so stark oder kommt so überraschend, dass das Kind dennoch kratzt. Rückschläge gehören dazu. Deshalb ist mein Tipp, die Anti-Juckreiz-Strategien und auch die Entspannung zu üben, wenn es dem Kind gutgeht. Dann klappt es auch (immer besser) in akuten Phasen. Es ist eine Schatzkiste, keine Zauberkiste 😉. Viel Erfolg damit!