Asthma passiert auch im Kopf. Wenn ängstliche Eltern ständig Angst vor einem Asthmaanfall haben, kann das tatsächlich Atemnot bei ihren Kindern auslösen. Eine Verhaltenstherapie kann Eltern und ihren asthmakranken Kindern helfen, die Symptome zu mildern. Wie Kinder mit Asthma umgehen und wie bedrohlich sie ihre Erkrankung empfinden, das können Eltern deutlich beeinflussen. Das zeigt eine Studie aus Hongkong.
Überängstliche Eltern? Asthma kann sich verschlechtern
Es ist so verständlich, dass Eltern eines asthmakranken Kindes ständig in Sorge sind. Wird aus dem Husten Atemnot? Sind die Medikamente griffbereit? Wieder ein Infekt, der einen Anfall auslöst? Eine Atemnot ist bedrohlich und man sollte im Notfall schnell handeln. Viele Eltern packen daher ihre asthmakranken Kinder in Watte. Schon bei geringen Symptome werden sie unsicher und kontaktieren direkt den Arzt. Doch diese Überängstlichkeit trägt dazu bei, dass sich das Asthma verschlechtert.
Mit Achtsamkeit und Akzeptanz Stress abbauen
Wissenschaftler aus Hongkong haben untersucht, ob sich die ängstliche Haltung vieler Eltern verbessern lässt. Zudem wollten sie wissen, ob entspannte Eltern auch die Gesundheit ihrer Kinder beeinflussen. Die Forscher nahmen 168 Familien in die Studie auf (alles Eltern mit ihren asthmakranken Kindern von 3-12 Jahren). Die Eltern lernten in Schulungen, Asthmasymptome zu erkennen und zu behandeln. Sie lernten auch, Medikamente richtig einzusetzen. Eine Elterngruppe erhielt zusätzlich eine Verhaltenstherapie. Sie besprachen, was die Erkrankung des Kindes für sie bedeutet. Die Eltern sollten sich klarwerden, ob ihr eigener Stress vielleicht auch Stress bei ihrem Kind auslöst. Ziel der Therapie war es, durch Achtsamkeit und Akzeptanz in kritischen Situationen besser und entschlossener zu handeln.
Weniger Arztbesuche und weniger Stress
Und tatsächlich: die Verhaltenstherapie wirkte. Die Eltern suchten danach weniger häufig die Notaufnahme auf, um ihre Kinder behandeln zu lassen. Sie fühlten sich viel sicherer im Umgang mit Asthma. Und auch ihre Lebensqualität hatte sich verbessert. Sie klagten weniger über Stresssymptome, Ängste, Sorgen oder Schuldgefühle. Die positiven Effekte bei den Eltern wirkten sich auch auf die Gesundheit der Kinder aus. Die Kinder waren nun eher in der Lage, ihr Asthma zu bewältigen und damit umzugehen.